Hochzeitstraditionen erklärt: Woher kommen sie?

Hochzeitstraditionen erklärt: Woher kommen sie?

An Hochzeiten gibt es die verschiedensten Traditionen und Bräuche. Je nach Land oder sogar Region unterscheiden sie sich. Welche sind die bekanntesten und beliebtesten Bräuche in Deutschland und was steckt eigentlich dahinter? Hier findest Du eine kleine Übersicht.

Polterabend

Die Tradition des Polterabends ist älter, als die christliche Trauung an sich. Durch den Lärm, der beim Zerbrechen von Porzellan oder Ton entsteht, werden die bösen Geister vertrieben. Das Brautpaar kehrt anschließend alle Scherben zusammen und zeigt dadurch, dass sie alle schwierigen Aufgaben in Zukunft gemeinsam bestreiten werden. Aber aufgepasst: Glas und Spiegel bringen Glück, deswegen dürfen diese auf keinen Fall zerbrechen!

Bachelorette Party

Junggesellenabschied

Beim Junggesellenabschied können es Braut und Bräutigam nochmal so richtig krachen lassen, bevor sie in den Hafen der Ehe einfahren. Dieser Tag wird meist von der Trauzeugin oder dem Trauzeugen organisiert. Es geht vor allem darum einen schönen Tag mit seinen besten Freunden zu verbringen. Braut und Bräutigam verbringen diesen Tag getrennt voneinander. In den letzten Jahren hat sich der Trend dahin entwickelt, dass der Junggesellenabschied ziemlich groß und aufwändig gefeiert wird. Oftmals werden ganze Wochenenden in einer anderen Stadt oder sogar einem anderen Land verbracht. Doch das muss nicht zwingend der Fall sein. Wer das übertrieben findet kann auch einen ganz entspannten Abend mit den Liebsten planen.

Die Nacht vor der Hochzeit getrennt voneinander schlafen

Dies ist einer der bekanntesten und beliebtesten Hochzeitsbräuche. Ursprünglich sollte durch das getrennte Schlafen von Braut und Bräutigam die Jungfräulichkeit der Braut bis zum Tag der Hochzeit sichergestellt werden. Heute dient er wohl eher dazu, dass das Brautpaar nochmal getrennt voneinander in sich gehen kann und Kraft für die kommende Feier tanken kann. Meist schläft die Braut bei ihrer Trauzeugin und der Bräutigam bei seinem Trauzeugen oder aber man schläft bei seinen Eltern.

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues

Wie der Name schon sagt, geht es bei dieser Tradition darum, dass die Braut vor dem Traualtar etas Altes, Neues, Geliehenes und Blaues hat. Das Alte kennzeichnet das bisherige Leben der Braut. Beliebt hierfür ist Familienschmuck. Das Neue kennzeichnet das gemeinsame Leben des Brautpaares, hierfür eignet sich meistens das Brautkleid. Das Geborgene sollte im besten Fall von einer bereits verheirateten Person stammen. Dadurch soll sich das Eheglück übertragen. Das Blaue steht für Liebe und Treue. Meistens hat die Braut ein blaues Strumpfband an.

 

Vater führt Braut zum Altar

Auch diese Tradition hat sich mittlerweile in Deutschland etabliert. Ursprünglich kommt sich aus dem Süden Europas. Die Bedeutung dahinter ist nüchtern betrachtet etwas makaber. Durch das Übergeben der Braut von dem Vater an den neuen Ehemann findet ein Besitzerwechsel statt. Der Vater überträgt sein Eigentum (die Tochter) an den neuen Eigentümer, den Ehemann. Nichts desto trotz ist es schön von einem geliebten Menschen auf diesem Weg begleitet zu werden.

Spalier stehen

Oftmals bilden Freunde oder Verwandte des Brautpaars vor der Kirche oder dem Standesamt ein Spalier, durch welches die frisch Vermählten schreiten. Sie symbolisieren dadurch, dass sie ab sofort durch alle Lebenslagen gemeinsam gehen und sich gegenseitig unterstützen. Die Personen, die den Spalier bilden, sind meist durch ein Hobby mit den Brautleuten verbunden, bspw. Feuerwehr, Musikverein, Tanzverein,...

Reis werfen

Diese Tradition wird gerne mit dem Spalier stehen verbunden. Wenn das Brautpaar aus der Kirche oder dem Standesamt kommt, wird es mit Reis beworfen. Dadurch wird ein reicher Kindersegen vorhergesagt. Wer ein schlechtes Gewissen hat, weil dabei Lebensmittel verschwendet werden, kann auch zu Blumenblättern oder Seifenblasen greifen.

Baumstamm sägen

Um diese Challenge zu schaffen, müssen Braut und Bräutigam zusammenarbeiten. Indirekt wird dadurch auch vermittelt, dass beide gleichberechtigt dazu beitragen müssen, damit die Ehe funktioniert.

Dosen ans Auto binden

Auf dem Weg von der Trauung zur Hochzeitslocation wird dem Brautpaar durch das Anbinden von leeren Dosen and die hintere Stoßstange des Autos besonders viel Aufmerksamkeit zuteil. Die Hochzeitsgesellschaft kann dies noch durch zusätzliches Hupen unterstützen. Außerdem werden durch den Lärm die bösen Geister vertrieben.

Bändchen für Autoantennen

Bevor es von der Trauung zur Location geht, werden Bändchen verteilt, welche die Gäste an ihren Autoantennen oder dem Seitenspiegel befestigen können. Dadurch wird ein Zusammenhalt zwischen der Hochzeitsgesellschaft geschaffen und im besten Fall verfährt sich keiner auf dem Weg zur Feier. Die Bändchen sollen nach der Hochzeit nicht abgenommen werden, weil dies sonst Unglück bedeutet. Deswegen so lange hängen lassen, bis sie von alleine abfallen. 

Werfen des Brautstraußes

Hierfür werden alle unverheirateten Frauen an einer Stelle versammelt. Die Braut stellt sich mit dem Rücken zu ihnen auf und wirft ihren Brautstrauß blind nach hinten. Man sagt, dass diejenige, die den Strauß fängt als nächstes heiraten wird. Wem der eigene Brautstrauß zu schade ist zum werfen, kann auch eine kleine Kopie davon vorbereiten und diese werfen. Somit kann das Original beispielsweise getrocknet werden. Seinen Ursprung hat dieser Brauch in den USA.

Hochzeitstanz Pärchen

Hochzeitstanz

Der Hochzeitstanz gehört zu einer der beliebtesten Traditionen in Deutschland. Dabei wird die Tanzfläche vom Brautpaar durch einen ersten gemeinsamen Tanz eröffnet. Ganz traditionell wird der Wiener Walzer getanzt, doch bei diesem Punkt sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt klassisch beginnen und dann in einen schnelleren, choreografierten Tanz überleiten. Das ist jedem selbst überlassen.

Anschneiden der Torte um Mitternacht

Beim Anschneiden der Hochzeitstorte wird insgeheim entschieden, wer die Hosen in der Beziehung trägt und somit das Sagen zuhause hat. Aus diesem Grund wird die Torte von Braut und Bräutigam gleichzeitig angeschnitten. Wer dabei die Hand oben hat, gewinnt das Duell.

Bräutigam trägt Braut über die Türschwelle

Diese romantische Geste hat einen ernsten Hintergrund. Man sagt, dass Dämonen hinter der Braut her sind, vor welchen der Mann seine Frau beschützen muss. Aus diesem Grund trägt er sie über die Türschwelle des gemeinsamen Hauses oder der Wohnung.

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